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German Transcripts
Episode 2 - Spiel mit dem Feuer
Dies ist ein Transkript der deutschen Synchronfassung
Liberty, im Klassenzimmer wird ein Lehrfilm über das Universum gezeigt.
Film: Unsere Reise führt uns jehnseits der Ausdehnung unseres Sonnen systems zu einem Stern der über fünf Milliarden Meilen von uns enfernt liegt. Sterne haben eine faszinierende Geschichte. Von der Geburt über die Entwicklung bis zum Tod hat man den Lebenslauf der Sterne...
Der Ton des Films gerät in den Hintergrund.
ANGELA (VO): Bisher bin ich dreimal geküßt worden...nein, vier mal... nein, drei mal. Und keinen davon habe ich wieder gesehen. Hoffentlich hat das nichts zu bedeuten... Einer davon war der Lagerleiter im Jugend-Camp... Dummerweise hatte der schon eine Freundin...
Film: Wir sind heute in der Lage faszinierende Ereignisse zu beobachten. Der Kern des Sterns explodiert und setzt damit ein unvorstellbares Energie-Potential frei...
ANGELA (VO): Der zweite war so ein Typ auf der Hochzeit von meinem Cousin meiner Mutter, vor zwei Jahre... Die Hochzeit war in Milwaukee.... Wir haben in einem Motel mit beheizten Pool übernachtet....Es war eine ganz romantische Feier.... Er hat mich während der ganzen Zeremonie angestarrt... Später habe ich herausgefunden, daß er mich nur geküßt hat, weil er eine Wette verloren hatte...
Angela geht den Schulflur entlang.
ANGELA (VO): Der dritte Kuß ist am schwierigsten zu beschreiben... Von so einem Typen den ich letzten Sommer am Strand kennengelernt hab´... Es war an Pfingsten...An dem Tag bin ich zu weit rausgeschwommen... Der war am aufregensten, obwohl er eigentlich nicht als richtiger Kuß zählt... Ich war ja... irgendwie ohnmächig... Ich hatte noch nie einen richtigen Freund. Keine Ahnung, ob das normal ist oder nicht.
RAYANNE: Kennst Du diese Dayna?
RICKY: Dayna Odenkyrk?
RAYANNE: Dayna.. genau! Die mit den Pferdeschwänzen und den vielen kleinen Steckern in den Ohren. Die hatte ihre Augen geschminkt wie "Catwoman", jetzt nimmt sie braun.. und ihre Füße sind perfekt. Klein mit hohem Rist.
RICKY: Und? Was ist mit ihr?
RAYANNE: Gar nichts. Sie geht mir auf den Geist. Ihre Lippen sind so wulstig als, wenn sie mit Silikon vollgepumpt wären.
Jordan geht den Flur entlang.
ANGELA: Wirklich? Glaubst Du echt, die hat sich Silikon in die Lippen spritzen lassen?
Jordan ist vorbei gegangen. Rayanne und Rickie sehen sich an.
RAYANNE: Angela, er ist weg... Du kannst wieder ganz normal reden.
ANGELA: Oh, Gott.
RAYANNE: Du mußt jetzt langsam die nächste Phase angehen. Denk mal an Rickie und mich. Lange halten wir das nicht mehr aus.
ANGELA: Ich will nur nicht, daß es so aussieht, als würde ich mich ihm an den Hals werfen.
RAYANNE: Entschulige mal... Aber so funktioniert das Leben eben... Das ist die Basis unserer Zivilisation.
RICKY: Da ist was dran.
ANGELA (VO): Wenn Jordan Catalano in der Nähe ist, dann schaltet mein ganzer Körper auf Alarm... Wie ein Hund der anschlägt... Ich rede und rede aber mein Gehirn registriert gar nicht was es da ausspuckt... Ich frage mich ob es dafür einen Ausdruck gibt...
Liberty, Biologieunterricht
Mrs. CHAVATAL: Okay! Also, bevor wir jetzt unsere Herzen aufschneiden... Bitte! Es sind Schweineherzen. Schüler die gegen die praktische Vivisektion sind dürfen stattdessen in der in der Bibliothek forschen. Sie müssen aber ihre Gründe schriftlich darlegen. Zur Wiederholung. Was muß ein Experiment beweisen? Eine Hyphotese... eine Hypothese besteht aus verschiedenen . Weiß es jemand?... Aus verschiedenen Vermutungen.. Und was braucht man für ein echtes Experiment?... Kinder! Präzision... genaue Beobachtung und eine klare schlüssige Kommunikation.
Im Haus der Chases
GRAHAM: Was ist?
PATTY: Ich hab´ gesagt ich mach mich auf den Weg. Anscheinend krieg´ ich wieder keinen Abschiedskuß.
GRAHAM: Was ist?
PATTY: Gar nichts... Du küßt mich seit neuestem nicht mehr morgens zum Abschied.
GRAHAM: Patty, wir sehen uns in einer Stunde wieder...
PATTY: Ja, aber müssen wir dmit aufhören nur weil wir jetzt miteinander arbeiten?
GRAHAM: Wir haben zu wenig Zeit... um etwas anzufangen.
PATTY: Aja.. Tut mir leid, das habe ich vergessen. Ein Kuß muß ; immer mit Geschlechtsverkehr enden.
GRAHAM: So lautet das Gesetz.
PATTY: Es gibt keinen Kuß nur weil einer den anderen küssen will. Ein Kuß muß irgendwo hinführen... Wo hast Du das gelernt? Im Werkunterricht?... Ich habe mir ganz fest vorgenommen, nie mehr wieder am mo rgen mit Dir zu streiten.
GRAHAM: Wir streiten gar nicht. Wir verabschieden uns. [Küsst Patty]
Liberty, Biologieunterricht
Mrs. CHAVATAL: Woraus besteht ein echtes Experiment? Und was für ein e Tätigkeit ist ein Experiment? Es ist eine planmäßige Tätigkeit... Was wollen wir damit lösen?... Ein bestehendes Problem.
Draußen. Rayanne hämmert auf einen Verkaufsautomaten
JORDAN: Wieviel hast Du reingesteckt?
RAYANNE: Gar nichts. Hey, Catalano. Tino sagt Du kannst ner´ Freundin einen Ausweis besorgen.
JORDAN: So?... Kann Tino auch.
RAYANNE: Jaja, ich weiß... Aber, der tut mir so oft einen Gefallen und ich will das nicht ausnutzen... Kann er aus einem anderen Staat sein? Zum Beispiel Georgia oder so? Meine Freundin braucht wirklich einen. Angela.. ein echter Notfall.
JORDAN: Kann sie nicht für sich selbst reden?
RAYANNE: Das ist eine lange Geschichte. Sie ist... Französin. Sie ist aus Frankreich.
JORDAN: Zieh´ Leine Rayanne.
RAYANNE: Im Ernst... Und bei einigen Wörtern, da vergißt sie, wie sie betont werden. Ab und zu hat sie eine mentale Blockade aus dem nichts.
JORDAN: Die, die dauernd mit Dir herumhängt?
RAYANNE: Angela. Chase.
JORDAN: Die ist Französin!?
RAYANNE: Also, geboren ist sie dort, aber sie lebt schon lange hier. Sie ist US-Bürgerin, logo.
JORDAN: Was für einen Ausweis?
Liberty. Biologieunterricht
Mrs. CHAVATAL: Hört zu das ist wichtig! Diejenigen Hände hoch, die für Exptrapunkte bis Freitag ein Experiment abgeben wollen. Okay, Justin, Sonja...
RAYANNE: [flüsternd von der Tür] Angela, Angela!
Mrs. CHAVATAL: Michael. Arbeitet jemand mit Euch zusammen? Nein.. Dann weiter. Äh, Jeremie, Charlelth, Tiffanie, okay. Shawn, Yvette, Diandra.. Ja, Sharon, Shane und äh, Brian?
Angela verläßt den Klassenraum
Mrs. CHAVATAL: ... Was ist mit Deiner Nachbarin?
BRIAN: Der ist übel geworden.
SHARON: Ugh.
Mrs. CHAVATAL: Aja, und wie heißt Dein extra Projekt?
BRIAN: Kontrollierte Energiefreisetzung und Anwendung des Volumenmeters.
Mrs. CHAVATAL: Hast Du das Projekt alleine ausgehäckt oder mit Angela?
BRIAN: Mit Angela.
Es klingelt zum Stundenende.
Mrs. CHAVATAL: Nicht so hastig meine Lieben, die Herzen müssen deutl ich gekennzeichnet sein bevor ihr sie auf den Wagen legt. Bitte versucht nicht zu tropfen!
BRIAN: Was?
SHARON: Als, ob Angela Dir bei Deinem Volumenmeter geholfen hätte.
BRIAN: Aber, sie hat es vor. Ey, hey hör mal, wieso sollte ich die Unwahrheit sagen?
SHARON: Du hast gesagt ihr ist schlecht geworden. Okay, was sollte das? Stell Dir mal vor, manche von uns arbeiten wirklich. Und wir holen uns keine Exptrapunkte, weil unser schlauer Labornachbar für uns Arbeitet. Sie nützt Dich kaltlächelnd aus und Du läßt es auch noch zu... Armer Kerl.
Liberty, Toilette
ANGELA: Ich glaube´s nicht.
RAYANNE: Hey, ich habe´s für Dich getan. Es wird ein echter Hit .
RICKIE: Ist deffinitiv eine tolle Sache.
ANGELA: Wie, warst Du dabei?
RICKIE: Naja, nein, aber... Sie hat mir die Geschichte erzählt.
ANGELA: Ich wette Peinlichkeiten dieser Art können zum Tod führen... Das ist bestimmt medizinisch erwiesen.
RAYANNE: Im schlimmsten Fall kriegst Du einen außerstaatlichen Ausweise den Du sowieso dringend brauchst.
ANGELA: Hey, warte! Sag´ mir alles was er gesagt hat.
RAYANNE: Du bist mir garantiert dankbar.
RICKIE: Genau.. Ich meine nach all dem was sie mir über die Story erzählt hat.
RAYANNE: Eigentlich solltest Du mir jetzt schon dankbar sein.
ANGELA: Davon will ich nichts mehr hören.
RAYANNE: Na, gut.
ANGELA: Sag... Wie hat er reagiert? War er gelangweilgt, oder?
RAYANNE: Er ist ausgeflippt und hat sich auf dem Boden gequälzt. Völlig Irre... Rickie hat seine Zunge festgehalten.
RICKIE: Und ich war noch nicht einmal da.
Liberty, Schulflur
BRIAN: Hey, Angela!
ANGELA (VO): Was ich überhaupt nicht leiden kann, ist wenn Leute die dich auf völlig unterschiedliche Art kennen am selben Ort zusammentreffen.
BRIAN: Danke, daß ich das Herz alleine aufräumen durfte.
ANGELA (VO): Du mußt ständig zwischen den Ichs hin und her schalten... auf Zuruf.
BRIAN: Also, Chavatal denkt wir arbeiten beide am Volumenmeter.
RICKIE: An was?
ANGELA: Das ist sein Experiment. Was mit einer Maus, soviel ich weiß ;.
RAYANNE: Wie heißt Du gleich wieder?
BRIAN: Findest Du das fair, ich meine... ich hab´ die Arbeit und Du... Du...
ANGELA: Ich habe nie gesagt, daß ich mitmache.
BRIAN: Aber, die Punkte kriegst´ Du auch... Hör zu, er ist so gut wie fertig der Apparat.
RAYANNE: Der Apparat.
BRIAN: Also, Du könntest doch allerwenigstens noch ein wenig mitarbeiten... morgen Abend. Weil, äh...
RAYANNE: Ah, verstehe! Dann will er Dir seinen Apparat zeigen.
BRIAN: Halt die Klappe ja!
RAYANNE: Aber, was machst Du mit Deinen Eltern?
BRIAN: Meine Eltern sind unterwegs, aber das hat... aber das hat... gar nichts...
RAYANNE: Sie kommt schon.
ANGELA: Rayanne!
RAYANNE: Was?
ANGELA: Rayanne!
RAYANNE: Wieso? Das ist perfekt!
ANGELA: Und wieso?
RICKIE: Entschuldigt bitte, ... Was ist ein Volumenmesser?
RAYANNE: Als Treffpunkt um Jordan Catalano hinzulocken.
ANGELA: Ist das Dein Ernst? Bist Du Anhängerin einer Satanischen-Sekte?
RICKIE: Die Führerin.
ANGELA: Jordan Catalano zu Brian Krakow nach Hause? Deine Ideen sind echt ganz schön pervers.
RAYANNE: Und?
BRIAN: Ange! Hilfst Du mir oder nicht?... Ja, oder nein?
ANGELA: Oh Gott!... JA!
Chases Treppenhaus
ANGELA: Der Plan lautet... Wie, wie ist der Plan?
RAYANNE: Dein gefälschter Ausweis wird Dir echt gut gefallen. Ich bin ganz verrückt nach den Dingern. Okay, der Plan: Du gehst zu diesem sowieso.. und hilfst ihm bei dem...
RICKIE: Volumendings.
RAYANNE: Genau. Inzwischen kümmern sich Rickie, ich und Jordan Catalano um Deinen nagelneuen Ausweis.
RICKIE: Den wir dann gleich zu diesem dings bringen... Wie heißt der?
RAYANNE: Wo Du und Catalano sich dann auch treffen werden.
ANGELA: Aber... Also meiner bescheidenen Meinung nach, gibt Jordan Catalano sich nicht mit solchem Kram ab.
Patty und Camille treten durch die Haustür. Rayanne, Rickie und Angela gehen in Angelas Zimmer.
CAMILLE: Sharon weigert sich rein zu kommen.
PATTY: Na gut. Was ist los?
CAMILLE: Das frag´ ich Dich... Sharon hat nur erzählt, daß Angela sich so zurück gezogen hat.. sie hat sie einmal im Waschraum darauf angesprochen, dann haben beide angefangen zu weinen.. und seitdem gehen sie sich aus dem Weg. Mehr weiß ich auch nicht.
PATTY: Im Vergleich zu dem was ich weiß ist das schon eine Serie.
Draußen. Brian fährt Inline-Skates. Sharon wartet bei Camilles
Wa gen.
BRIAN: Hallo Cherski... Übrigens, Ange kommt morgen Abend rüber . Wir wollen... du weißt schon unsere Daten abgleichen.
SHARON Und?
BRIAN: Und? Na, sie kommt rüber. Sie, sie hilft mir. Das beweißt doch ganz offensichtlich, daß...
SHARON: Was?
BRIAN: Daß Du eindeutig falsch liegst im Bezug auf die Situation.
SHARON: Ja, sicher. Ich lieg´ falsch, Krakow. Hauptsache Du bist dav on überzeugt.
Pattys Zimmer
CAMILLE: Weißt Du noch wie wir so verkracht waren?
PATTY: Klar. Weil, Du überall herum erzählt hast, ich hätte hinter dem Ententümpel mit Michel Moscarelli herumgemacht.
CAMIELLE: Du hast ja auch mit Michel Moscarelli herumgemacht.
PATTY: Aber, nicht hinter dem Ententümpel.
CAMIELLE: Wahrscheinlich verstaubt das Ding jetzt in meinem Schrank.
PATTY: Vielleicht sollte ich mir die Haare schneiden lassen.
Angelas Zimmer
ANGELA: Ich steh´ das nicht durch. Mir ist ganz schlecht.
RAYANNE: Hör mal, ich war dabei.
RICKIE: Und ich war praktisch auch dabei, so oft mußte ich mir den Müll schon anhören.
RAYANNE: Und, er ist definitiv so halb interessiert.
ANGELA: Was heißt das?
RAYANNE: Das heißt: Mit einem Teil ist er teilweise an Dir interessiert. Definitiv! Aber er hat tausende andere Dinge im Kopf...
ANGELA: Aber das ist doch absolut unfair. Ich habe nichts anderes im Hirn. Wieso muß ich die ganze Zeit herumhängen und ihn analysieren wie unter einem Mikroskop so genau... Und in seinem Kopf dürfen unterdessen tausend andere Dinge herumschwirren.
RICKIE: Das, ist echt heavy.
Pattys Zimmer
PATTY: Wir entfernen uns voneinander, seit wir zusammen arbeiten. Ah, das klingt wie aus einem Frauenratgeber.
CAMILLE: Also, wenn Du kurze Haare willst, dann nur zu. Weg damit... Aber vergiß nicht, Männer lieben lange Haare!
PATTY: Wen interessiert das schon? Aber, sie lieben doch auch die Abwechslung, oder nicht?
CAMILLE: Sie wollen schöne lange Haare und, daß man viel rot trägt.
PATTY: Aber gefällt es nicht den Meisten, wenn Du dann und wann auch mal deinen Typ verändertst?... Oh Gott! Erschieß mich bitte!
CAMILLE: Wie schön! Deine Cinderella! Ich weiß noch wie Du sie von Deinem Vater bekommen hast. Ich war so neidisch. Ich war zwölf und Du warst elf.
PATTY: Und ich habe meine Haare ganz genauso getragen.
CAMILLE: Hey, Du kennst doch den Spruch, wenn man Du die Romantik wiederfinden will, dann...
PATTY: Oh bitte! Ich hasse diesen Spruch... Als könnte man Romantik verlegen, wie einen Ohrring. Und all die blöden totsicheren Rezepte mit Rosenblättern auf seinem Kopfkissen.. Ja, das mach ich! Ich muß muß nur noch das Katzenklo auslehren... Tragen sie Seidenunterwäsche. Als ob meine Reinigungsrechnung nicht schon hoch genug wäre... Locken sie ihren Ehemann in ein Auto und verraten sie ihm nicht, wo es hingeht. Das mache i ch jedes zweite Wochenende. Das Spiel hießt "Besuch bei meinen Eltern".
CAMILLE: Hat nicht Jane Seymour ein Buch darüber geschrieben?
PATTY: A-ja. Und jetzt ist sie geschieden.
CAMILLE: Ja, aber sie ist wieder verheiratet. Jetzt ist sie Fernsehärztin. Trägt sie ihr Haar lang oder kurz?
PATTY: Sie hat eine neue Show, einen neuen Ehemann, und vermutlich auch neue Kinder.
CAMILLE: Hör' mal Patty. Andy und ich haben da etwas ausprobiert. Es ist ein bißchen peinlich, aber es ist wirklich witzig. Ihr seid mit anderen Menschen zusammen und ich garantiere dir, ihr kommt in Stimmung.
PATTY: Ist es legal?
CAMIELLE: Der einzige Haken ist, du mußt hohe Absätze tragen.
Chases Abendessen
GRAHAM: Tanzunterricht ?!
PATTY: Camille sagt, es ist total witzig.
GRAHAM: Camille findet auch Klettverschlüsse witzig.
NEIL: Klettverschlüsse können ziemlich amüsant sein.
DANIELLE: Neil, gib' die Nudeln rüber.
NEIL: Wie heißt das Zauberwort?
DANIELLE: Nudeln.
NEIL: Nicht die magischen Kohlenhydrate. Das kleine Zauberwort.
DANIELLE: Neil!
ANGELA (VO): Neil ist der jüngere Bruder meines Vaters. Er ist unverheiratet. Immer wenn er zum Essen kommt geben ihm meine Eltern die Reste mit nach Hause... als ob es dort wo er lebt nichts zuessen gibt.
PATTY: Ich weiß ja, normalerweise würden wir nicht auf die Ide e kommen, tanzen zu gehen.
ANGELA: Klingt, als würde das überhaupt niemand freiwillig tun. . Ja, klingt irgendwie abgehoben oder so.
NEIL: Genau das habe ich auch gedacht.
ANGELA: [kichert] Ja?
NEIL: Das es soetwas überhaupt noch gibt. Klingt wie aus einer ander en Welt.
PATTY: Also, ich habe mir gedacht, ich lasse mir die Haare schneiden. Kurz.
ANGELA: Nein Mom, tu's nicht.
DANIELLE: Nein Mom, wir finden deine Haare schön so.
ANGELA: Nur weil ich meine Haare verändert habe, mußt du es nicht auch tun.
PATTY: [zu Graham] Und was sagst du?
GRAHAM: Kurz? Wie -äh- Hillary Clinton?
PATTY: Vergiß es. Ich sage euch, Hillary Clinton ist eine groß ;artige Frau. Man sollte aufhören sie wegen ihrer Frisur zu verurteilen.
GRAHAM: Ich finde sie sieht toll aus. [zu Neil] Findest du nicht , daß Hillary Clinton großartig aussieht?
NEIL: Sie sollte aber mehr rot tragen.
ANGELA: [lacht]
Draußen vor Chases Haus.
NEIL: So, ich und Marla. Tja, wir sind noch in Kontakt. Ich meine ab und zu unternehmen wir etwas zusammen und hin und wieder schlafen wir miteinander.
GRAHAM: Klingt wie bei mir zu Hause... War nur ein Scherz.
NEIL: Ich habe es verpatzt. Ich weiß nicht. Ich kann einfach nicht. Ich umm, oh Mann... ich beneide dich um deine Ehe mit Patty.
GRAHAM: Wir haben auch so unsere Probleme.
NEIL: Natürlich... wirklich?
GRAHAM: Das ist doch normal. Es kann doch nicht immer alles... das wä ;re doch unrealistisch. Jetzt denk bloß nicht, daß ich unglückl ich bin.
NEIL: Willst du mich verarschen? Du und Patty? Ihr seid das beste Paar, d aß ich kenne. Ohne Zweifel.
GRAHAM: [nachdenklich, leise] Ich weiß.
Chases Wohnzimmer
ANGELA: Mami...
PATTY: Nein, keine Widerrede. Es ist unter der Woche.
ANGELA: Mom, ich bin auf der anderen Straßenseite.
GRAHAM: Ich denke, wir probieren das mit dem Tanzen, Okay?
PATTY: Im Ernst? Willst du wirklich? Wenn du keine Lust hast, will ich auch nicht.
GRAHAM: Ich sage doch: Ja!
PATTY: Großartig.
ANGELA: Mom! Mom?
Schlafzimmer der Chases. Angela lauscht an der Tür.
PATTY: Vielleicht paßt Neil auf Danielle auf. Angela hat Brian Krak ow versprochen ihm bei irgend einem wissenschaftlichen Experiment morgen zu helf en. Offensichtlich irgendetwas mit einer Maus.
GRAHAM: Können sie die Maus nicht herbringen?
PATTY: Ach, wenn ich sie so ansehe, dann glaube ich nicht, daß sie Danielle dabei haben will. Ich glaube sie ist verknallt.
GRAHAM: In Brian Krakow?
ANGELA: [verdreht die Augen]
PATTY: Na und? Es gibt schlimmere. Ich mag Brian. Du nicht?
GRAHAM: Bis vor ein paar Sekunden.
PATTY: [singt] da-da da-da-di-da [geht auf den Flur wo Angel a mit ihrer Zahnbürste steht] Ist es nicht romantisch?
ANGELA: Mom, kann ich gehen?
PATTY: [tanzt mit Angela] da-da da-de-di-da
DANIELLE: Mom! Hör auf zu singen!
PATTY: Ich weiß... Eure Mutter darf nicht singen. Eure Mutter darf nicht tanzen... Arme Mom.
ANGELA: Mom, darf ich zu Brian? Ja oder nein?
PATTY: Sei bitte um halb zehn wieder da... Hey Warte... Emm, ganz ernst. Soll ich? ... Die Haare schneiden... Ich meine tu so, als wäre ich nicht deine Mom.
ANGELA: Mom... das kann ich mir nicht vorstellen.
Liberty, Biologieunterricht
Mrs. CHAVATAL: Noch mal. Ein Experiment kann nur dann erfolgreich genannt werden, wenn was? Wenn das Experiment zu einem aussagefähigen Resultat führt.
Angelas Zimmer
ANGELA (VO): Die Vorstellung, daß ich in ein Paar Stunden Jordan Catalano gegenüberstehen würde war irgendwie unglaublich. Als ob man das erste Mal etwas über die Ewigkeit erfährt.
Krakows. Brian öffnet die Tür.
ANGELA (VO): Es muß hunderte Jahre her sein, daß ich das letz te Mal bei Brian Krakow war. Wenn man bedenkt, wie viele Stunden ich hier verbra cht habe, als ich noch klein war. Es roch noch genau so wie früher. Das war beruhigend... aber auch gleichzeitig irritierend. Wie Brian selbst.
In Krakows Küche ist eine Apperatur aufgebaut. Aus einem großen Glaskolben quiekt eine Maus.
ANGELA: Die Maus kann doch atmen, oder?
BRIAN: Wir messen Wärme und Energie. Wenn sie nicht atmen könnte, dann... die Klammer kommt runter.
ANGELA: Hmm, hör zu. Rayanne Graff und Rickie Vasquez kommen viellei cht noch vorbei. Nur eine Minute. Sie bringen mir nur was.
BRIAN: Ich wußte, daß Du mir keine Hilfe bist.
Tanzschule. Ein älteres Paar tanzt.
PATTY: [mit kurzen Haaren] Hey, bin ich zu spät.
GRAHAM: [irritiert] Nein, Nein... du... ähm... das ist unse re Lehrerin... sie ist gerade... Hei...
PATTY: Und? Was sagst Du?
GRAHAM: Hmm. Ja, ganz schön kurz.
PATTY: Ah, ja.
GRAHAM: Naja. Man sieht die Ohren besser.
TANZLEHERIN: Mr. und Mrs. Chase? It's showtime.
Draußen vor Krakows Haus. Rickie und Rayanne verlassen Jordans
Auto.
RAYANNE: Danke fürs Herbringen.
RICKIE: Hmm, ja. Also Angela hat die Mäuse...
RAYANNE: Genau. Also ware hier. Wir schicken sie raus... Oh, ehe ich's vergesse, Tino...
RICKIE: ...ach ja, hat er nicht gesagt, daß er...
RAYANNE: ...ja, ich habe ihm gesagt, daß du uns hier absetzt und er hat gesagt, richte Catalano aus, daß ich ihn dort treffe. Ich muß unbedingt mit ihm reden.
JORDAN: Über Frozen Embryos?
RAYANNE: Was sagst du?
JORDAN: Das ist... die Band, die wir gründen wollen.
RICKIE: Dh, ja. Genau das wars.
RAYANNE: Ja, daraum gings, ja.
Tanzschule
TANZLEHERIN: Lang... lang... kurz, kurz, lang... lang... kurz, kurz... Ok ay. Die langen Schritte schneller und die Kurzen langsamer. Klar?
Krakows Küche
RICKIE: Arme Maus. Ich kriege schon im Aufzug 'ne Kriese.
RAYANNE: Angela, Du solltest...
ANGELA: Warte, ich muß mit dir reden.
RAYANNE: [zu Brian] Es ist uns schon klar, daß du hier woh nst und alles, aber kannst du eine Minute Leine ziehen?
BRIAN: Aha, nett daß du zugibst, daß es mein Haus ist. Sehr f reundlich. Ich war schon besorgt.
RICKIE: Hey, daß hießt doch nicht, daß du...
RAYANNE: Ich sag ja nicht, daß du das Haus verlassen sollst. Versch winde nur aus der Küche.
ANGELA: [zu Rayanne] Kommst Du mal kurz her bitte? [zu Brian ] Tut mir echt leid. Wird nicht lange dauern.
Tanzschule
TANZLEHERIN: Und rück... rück... rück... und zur Seite. Se hr gut. Patty, lassen sie sich von ihm führen. Der Mann geht nach vorne.
PATTY: Gehe ich auch irgendwann vorwärts?
TANZLEHERIN: Naja, wie soll ich sagen. Es ist meistens der Mann, der sich vorwärts bewegt.
GRAHAM: Hm. Hmhm.
PATTY: Wem sagen sie das? ... [zu Graham] Au, ahh. Weißt d u eigentlich, wie schwer das ist immer rückwärts zu gehen?
Das andere Paar tanzt anmutig vorbei.
TANZLEHERIN: Glauben sie mir, die hatten auch erst mal eine gratis Probes tunde. Sehen sie, viele Ehepaare glauben, daß sie automatisch gut tanzen k önnen, aber ganz so einfach ist es nunmal nicht. Okay? Und eins... zwei... rück. Los geht's. Eins... zwei... rück.
Krakows Wohnzimmer
RICKIE: Sie sagt ja gar nicht, daß sie...
ANGELA: Ich meine, ich sage nicht, daß eine, wenn man an jemanden d enkt. Und das tue ich auch... andauernd, als wäre ich... irgendwie...
RICKIE: besessen?
RAYANNE: Genau. Und?
ANGELA: Und? Das bringt mich irgendwie über den Tag. Ohne die Gedank en überlebe ich den Tag nicht. Nur... es ist nur...
RICKIE: ...sie ist besessen...
ANGELA: Genau. Und wenn so ein Traum war wird, ist es einfach nicht mehr dasselbe. Denn dann gehört er dir nicht mehr. Keine Ahnung. Vielleicht w&uu ml;nsche ich ihn mir nur in der Fantasy - satt im Leben.
RICKIE: Ich verstehe dich total gut.
RAYANNE: Ich kann nur sagen, ich bin völlig anderer Meinung. Du will st Jordan Catalano in der Wirklichkeit, weil... ganz ohne weil... weil du ihn eb en willst. Du bist nur 'drauf programmiert soetwas nicht zuzugeben.
RICKIE: Da ist schon was wahres dran.
Tanzschule
TANZLEHRERIN: Okay, hier ist ihre kostenlose Einstufung. Das ist in ihrem Fall einfach, weil sie beide sozusagen das gleiche Problem haben. Sie hetzen zu sehr. Sie sind der Musik immer voraus. Hmm, ich würde ihnen dringend zu Gr uppenunterricht raten. Es wäre gut, wenn sie mit anderen Partnern tanzen.
PATTY: Was? Wieso? Ich will nicht mit anderen Leuten tanzen. [zu Grah am] Oder willst Du? [zur Lehrerin] Es geht doch darum, daß w ir gemeinsam etwas auf die Beine stellen wollen.
GRAHAM: Du, vielleicht hilfts. Ich meine möglich wär's.
PATTY: Hä? Er gibt es nicht zu, aber er würde irrsinning gerne mit anderen Leuten tanzen.
GRAHAM: Hey, das war deine Idee. Ich will mit niemandem tanzen.
TANZLEHRERIN: Also gut, es ist nicht ganz leicht. Es sind viele verschied ene Komponenten, die alle zusammen passen müssen. Zuerst der Rhythmus. Nich t zu schnell - nicht zu langsam. Das Selbstvertrauen ein paar Schritte zu machen . Ganz allein.
Draußen vor Krakows Haus. Angela kommt heraus und nährt sich
Jord ans Auto. Wir hören weiter die Stimme der Tanzlehrerin
TANZLEHRERIN (VO): Viele Menschen geben sich solche Mühe, daß sie die Musik nicht mehr hören. Dann fühlen sie sich plötzlich ve rloren. Und wollen nach unten sehen. Sehen sie nie nach unten, sonst verlieren s ie den Rhythmus und kommen aus dem Takt. Immer nach vorn sehen. Dem Partner dire kt in die Augen. Und schenken sie ihm ein Lächeln.
Draußen. Jordans Auto
ANGELA: [Angela grinst durch die geöffnete Scheibe ins Auto] Hi! ... Also, ich habe Geld dabei, und du hast meinen Ausweis, oder?
JORDAN: Ja.
ANGELA: Ist das hier dein Auto?
JORDAN: Steig ein.
ANGELA: [lacht] Ich kann nicht ... kann nirgends hinfahren. Ich meine, ich m-muß hierleiben. Ist eine lange Geschichte.
JORDAN: Ich sage ja nicht, daß wir wegfahren.
ANGELA: Okay. [steigt ein]
Krakows Küche
RAYANNE: Hmm, wie heißt das Ding gleich noch? Ein Volvo...
BRIAN: Ein Volumenmeter.
RAYANNE: Wozu ist es gut?
BRIAN: Um Druck zu messen.
RAYANNE: Was für'n Druck? Luftdruck? Es gibt viele Arten von Druck.
RICKIE: Akupressur, emotionaler Druck?
RAYANNE: Die Maus steht doch sicher auch unter ziemlichem Druck.
RICKIE: Hey, das wäre doch mal ein cooles Experiment. Rausfinden wie die Maus sich fühlt. Was ihr so durch den Kopf geht.
RAYANNE: War es schwer sie darein zu kriegen?
BRIAN: Haltet die Klappe... Haltet endlich die Klappe.
RAYANNE: War nur ein Witz. Miss mal deinen Blutdruck!
RICKIE: Sag mal, die Maus macht Druck. Nur mit Atmen?
BRIAN: Ja.
RICKIE: Hmm, kann ich verstehen.
RAYANNE: Aber wieso? Ich meine... was ist der Zweck?
BRIAN: Es beweißt... ämm... das ist eine spezielle Versuchsrei he die unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten testet... [holt tief Luft] es gibt Extrapunkte.
Draußen. In Jordans Auto.
ANGELA (VO): Es ist total irre, wenn man spührt, daß das Leben irgendwie vorwärts geht. Als ob das Leben gerade beschlossen hat, zur Abwe chslung mal toll zu werden. Wie in diesem Augenlick.
JORDAN: [Holt den gefälschten Ausweis aus dem Handschuhfach und gibt ihn Angela]
ANGELA: Wow. sieht echt aus. Wieso steht da...
JORDAN: [küsst Angela]
ANGELA: [weisst Jordan ab] Hey! Tut m... tut mir leid. Ich...
JORDAN: Schon gut.
ANGELA: ...ich wollte... noch was sagen.
JORDAN: Klar, was du willst.
ANGELA: Wieso steht auf dem...
JORDAN: [küsst Angela aufdringlicher]
ANGELA: [drückt Jordan hart von sich weg] Hör auf! Auf so'was muß man hinarbeiten! Soweit mach' ich nicht mal beim Zahnarzt auf.
JORDAN: Wie alt bist du?
ANGELA: Das glaube ich einfach nicht... Was soll das bedeuten? Fünfzehn.
JORDAN: Du wirkst jünger.
ANGELA: Ich sag dir 'was: Erstens kennst du mich nicht gut genug, um dir ein Urteil zu erlauben. Und zweitens...
JORDAN: Du redest sehr viel.
ANGELA: Ich habe höchstens acht Sätze zu dir gesagt in meinem g anzen Leben.
JORDAN: Tja, der ganze Tag war irgendwie von Anfang an so absolut sinnlos .
ANGELA (VO): Wir hörten beide auf zu reden. Ein Stück von seinem Drmel berührte meinen Arm. Ich weiß nicht, ob er es bemerkte. Dann kam mir plötzlich alles perfekt vor: Das Gefühl, sein Hemd an meinem E llenbogen zu spühren; die Tatsache, daß ich überhaupt einen Ellenbogen hatte. Es war der perfekte Moment mich zu küssen. Irgendetwas mit mir zu tun.
JORDAN: [lehnt nich nahe an Angela heran, doch öffnet dann die T ür] Ich muß jetzt fahren. Tschau.
ANGELA (VO): Ich hätte ihn umbringen können.
Graham und Patty betreten das Haus der Chases.
NEIL:: Schon so früh zu Hause? Angela ist noch nicht mal wieder da. Danielle schläft friedlich. [zu Patty] Wo sind deine Haare?
PATTY: [geht wortlos die Treppe herauf]
NEIL: Oh, mann. Patty ist manchmal wirklich ganz schön empfindlich. Ich habe ja nicht gesagt, daß es scheußlich ist, oder... ach was sol ls. Was rege ich mich auf? Wächst ja wieder nach. Nicht solange wir leben, aber...
GRAHAM: Neil... Neil, [holt tief luft] ich hab' jemanden kennengelernt.
NEIL: Was... was? Naja, überrascht mich nicht.
GRAHAM: Wie kanst du das sagen?
NEIL: Keine Ahnung. Weiß nicht. Ich bin...
GRAHAM: Ich hab's nicht d'rauf angelegt. Ich habe Drucke für sie gemacht und plötzlich haben wir... naja, wir waren so ins Reden vertieft, daß wir gar nicht mehr... ämm... gar nicht mehr gemerkt haben, daß noch andere Menschen um uns sind.
NEIL: Die Butter brennt an.
GRAHAM: Eines Tages - irgendwann - schnappt sie meine Kravatte und sagt, ich hasse dich. Ich kann keine Nacht schlafen. Nur wegen dir. Und dann sagt die diese unglaublichen Sachen. Du weißt schon.
NEIL: Hat sie dabei deine Kravatte noch fester gehalten?
GRAHAM: Hör doch auf. Tatsache ist, wir haben noch nichts anderes ge macht außer reden. Aber...
NEIL: Das kannst du doch nicht bringen. Wenn du und Patty euch scheiden l äßt, wo soll sich dann...
GRAHAM: Halt die Klappe! Niemand läßt sich scheiden.
NEIL: ...ich weiß nicht, wo ich dann hin soll. Ich meine, in den Fe rien.
GRAHAM: Sie will mit mir in ein Motel. Morgen Nachmittag.
NEIL: Oh Gott, Mann. Das ist ja ein richtiges Klischee.
GRAHAM: Na und? Klischees gibt es. Rede's mir aus.
NEIL: Tu's nicht... was ist? Tu's nicht. Ich meine sieh' dich doch an. Im Moment hast du doch wirklich noch nichts falsches getan, oder? Und schon jetzt hast du Schuldgefühle. Du nimmst Tanzunterricht.
GRAHAM: Ich weiß.
Draußen vor Krakows Haus sitzt Angela. Brian öffnet die Tür.
Angela steht auf und geht wortlos ins Haus. Brian sieht den gefälschten
Au sweis auf dem Boden liegen und hebt ihn auf.
JORDAN: [kommt mit dem Auto angefahren] Hey, wo ist... ich meine , ist Tino da? Der [deuet auf den Ausweis] ist für Angela.
BRIAN: Emm, soll der nicht beweisen, daß sie einundzwanzig ist?
JORDAN: Und?
BRAIN: Tja, hier steht als Geburtsdatum gestern.
JORDAN: Was tust du hier?
BRIAN: Ich wohne hier.
JORDAN: Ist sie... wirklich aus Frankreich? Dh, nicht so wichtig. Sorg' bloß dafür, daß sie ihn kriegt, Okay? [fährt weg]
BRIAN: Klar.
Schlafzimmer der Chases
PATTY: Kann ich dazu was sagen? Ich finde gar nicht, daß der Abend heute so furchtbar war.
GRAHAM: Habe ich auch garnicht gesagt.
PATTY: Nein, Du sitzt dar und denkst, ich hätte dich...
GRAHAM: Du weißt doch gar nicht, was ich denke.
PATTY: Ach, halt die Klappe... Wieso sagst du so etwas gemeines über meine Harre?
GRAHAM: Was habe ich denn gesagt?
PATTY: Jetzt siehst du meine Ohren besser.
GRAHAM: [lacht] Es ist soch so.
PATTY: Aber so etwas kannst du doch nicht sagen. Wie soll ich denn noch T ango tanzen mit dir, wenn du so etwas sagst?
GRAHAM: Ich wußte nicht, was ich sagen soll. Da steht man plöt zlich unter einem Druck. Du, du erwartest -äh- Komplimente. Und Tanzen und. .
PATTY: Irgendetwas läuft zwischen uns schief. Habe ich recht? Wir en tfernen uns voneinander, weil wir uns zu oft sehen. Wir behandeln uns wie Mö ;belstücke, die irgendwo herumstehen. Passen wir viellicht nicht mehr zusam men, weil... wir sind grauenhaft... ich meine wir-wir sind grauenhafte Tänz er...
GRAHAM: Und wenn schon?
PATTY: Wie kann es sein, daß zwei Menschen, die solange zusammen si nd, wie wir, nicht mal zusammen tanzen können?
GRAHAM: Wieso... Wieso? Weil, wir eben schon so lange zusammen sind.
PATTY: [schmeißt vor Wut die Cinderella-Figur zu boden]
Patty und Graham sind beide verwundert über ihre Reaktion.
PATTY: [bückt sich um die Scherben einzusammeln]
GRAHAM: [kniet sich hinter Patty, hält sie, fährt ihr mit d em Finger vom Ohr aus über ihre Wange] Tanz mit mir.
PATTY: [schluchtzt] Wir können es ja nicht.
GRAHAM: Doch, wir können es. [küsst Patty]
Krakows Haus. Rickie und Rayanne ziehen ihre Jacken an. Angela beendet
den Abwasch.
ANGELA: [zieht sich ihre Jacke an] Ich nehm' keine Extranote daf ür.
BRIAN: Wie du willst. Das hast du verloren.[gibt Angela den Ausweis]
Schlafzimmer der Chases. Patty und Graham im Bett.
PATTY: Wieso hat unsere Generation immer so weit auseinander getanzt?
GRAHAM: Zu rebellisch wahrscheinlich.
PATTY: Sogar wenn ganz eng getanzt wurde, gab es keine...
GRAHAM: Genau, keine speziellen Schritte.
PATTY: Hmm. Ja. Alle neu erfunden. Und nie sich die Zeit genommen, sie zu lernen - die richtigen Schrittfolgen.
Chases Küche. Angela entnimmt dem Kühlschrank die restlichen
Spagetti. Graham kommt die Stufen herunter und sie versteckt den Ausweis
hinter der Ecke.
GRAHAM: Habe ich doch richtig gehört. So, deine Mom und ich waren tanzen. Das war hart. Schwieriger als es klingt.
ANGELA: Dad, mir ist nicht nach reden. Sei nicht böse.
GRAHAM: Ich muß auch nicht reden. Schon gar nicht mit dir... Soll ich dir die Spagetti warm machen?
ANGELA (VO): Eins muß ich sagen: Wenn mein Vater etwas aufwärmt, schmeckt es besser, als bei vielen anderen frisch.
GRAHAM: Wie ist das Experiment gelaufen, mit Brian?
ANGELA: Er hat das meiste gemacht.
GRAHAM: Hm, war das so etwas wie ein Date?
ANGELA: [entrüstet] Dad! Es... Nein! Man trifft sich da nur so. Es ist, es ist kein Date. Mit Freunden. Nur so. Zu mehreren.
GRAHAM: [schmunzelt] War vielleicht auch jemand da, den du gern hast?
ANGELA (VO): Es ist schon komisch, wie Eltern urplötzlich hellsehen können. Echt unheimlich.
GRAHAM: Es ist schön, wenn man jemanden mag. Aber weißt du, Ju ngs in deinem Alter, wissen manchmal nicht...
ANGELA: Ja Dad, ich weiß... wissen manchmal was nicht?
GRAHAM: Wissen oft nicht, wie sie sich verhalten sollen. Was du von ihnen erwartest. Damit will ich sagen, daß... es ist wirklich schwer, herauszuf inden, was Mann-Sein bedeutet. Im Grunde kenne ich keinen Mann, der nicht 'dran arbeitet.
PATTY: [kommt durch die Tür] So ist das also, hier wird get afelt. [streicht sich durchs Haar] Man sieht meine Ohren besser, hä ;? Jetzt ab ins Bett ihr zwei.
GRAHAM: Ich räum hier noch auf. Geht ruhig.
Chases Flur
GRAHAM: [nimmt das Telefon, wählt] Ich bin's... hör zu . Ich kann das einfach nicht. Ja, ich hab' so getan, aber es geht nicht. Du wirs t jetzt sicher denken, ich bin ein Idiot und vielleicht hast Du auch recht, aber lassen es lieber. Weil es nicht geht...
ANGELA: [kommt die Treppe herunter und lauscht]
GRAHAM: [spricht leiser] ...weil ich es nicht schaffe. Bitte ver stehe mich doch. Ich kann jetzt nicht reden. Nein, es liegt nicht an dir. Es ist nicht deine Schuld. Es liegt nur an mir. Entschuldige bitte, ich kann einfach n icht. es tut mir leid. [legt auf und sieht Angela] Du wirst ziemlich sc hwer aus den Federn kommen morgen.
ANGELA: [geht zur Ecke, nimmt den Ausweis und schaut sich ihn an]
(C) Januar 1998. Niedergeschrieben von Angie <Angie@mscl.com> und Floh <F.Wolff@tu-harburg.de>.