print this page

German Transcripts

Episode 1 - Im Disco-Fieber (Pilot)

Dies ist ein Transkript der deutschen Synchronfassung.

 

RAYANNE: Los jetzt, du fängst an, trau dich

ANGELA: Ämm entschuldigen sie bitte

RAYANNE: Hätten sie vielleicht ein bißchen Kleingeld zum telefonieren, ist'n echter Notfall

ANGELA: so ein grauenhafter Kerl hat uns...

RAYANNE: ...gerade die Busfahrkarten ... geklaut und Ämm... also meine Schwester und ich, äh.. wir ... wir sind Zwillinge...

ANGELA: nein nicht Zwillinge die sich ähnlich sehen aber...

RAYANNE: ...wir sprechen die Sätze des anderen...

ANGELA: ...zu ende.

RAYANNE: Hey cool

ANGELA, RAYANNE: das war super

ANGELA: Ämm Hi, hätten sie vielleicht ein bißchen <lachend> Kleingeld für uns

RAYANNE: sie ist total, ... am Ende <Angela lacht> sie seh'n nämlich aus wie ihre Mutter die gerade im Koma liegt <beide lachen>

RAYANNE: <lachend> Angela...... endschuldigen sie bitte sie hat einen niedrigen Blutzuckerspiegel, ich hol' ihr mal ein Stückchen Schokolade

ANGELA (VO): Seitdem hing ich mit Rayanne Graff zusammen, nur so zum Spaß, und weil ich das Gefühl hatte wenn ich's nicht tu' muß ich sterben, ich hatte die Nase ziemlich voll von den Leuten um mich rum, das sie immer genau wissen wie man zu sein hat, sogar deine beste Freundin.

SHARON: Dann hat sie zugegeben das sie nur am Jahrbuch mitgearbeitet hat wegen Scott. Ich finde das sowas von affig, ich meine weißt du wenn sie nicht am Jahrbuch mitmachen will dann soll sie's doch ganz ehrlich sagen.

ANGELA (VO): Die Jungs nerven auch total, wie die immer einen auf cool machen und wir sollen so tun als würden wir sie nicht beachten damit sie uns beachten .. so'n quatsch ... oder die Chearleader können die Leute nicht einfach jubeln wenn ihnen danach ist ohne das man es ihnen vormacht?

SHARON: Kannst du dir das vorstellen? Naja so ist sie eben, immer macht sie irgendeinen Mist, ich will ja nicht unbedingt sagen das es mir peinlich ist wenn ich es weiß ... verstehst du... ohh

Angela sieht aus Fenster. Rayanne und Ricky laufen Hand in Hand.

SHARON: Wen suchst du jetzt wieder?

ANGELA: Niemanden!

ANGELA (VO): Die Schule ist ein Schlachtfeld .... für dein Herz.

ANGELA: Und als Rayanne Graff mir erzählte das mein Haare mich hemmen musste ich einfach zuhören... denn sie redete nicht über meine Haare sie ... redete über mein Leben.


In Chases Küche

PATTY: Du bist es wirklich

ANGELA: Ich hab mir die Haare getönt

PATTY: Soo du hast dir die Haare getönt, ich dachte schon du hattest einen Unfall im Chemie Unterricht.

Rayanne und Ricky kommen in Küche

RAYANNE: Angela komm jetzt ich bin am... verhungern.

RICKY: Sie sind Angelas Mum?

PATTY: Ähh, ja die bin ich.. richtig.

RICKY: Schönes Haus!

PATTY: Vielen danke. Und, wer sind Sie?

ANGELA: Das sind Rayanne und Ricky.

PATTY: Ihr habt also Haare gefärbt, na gut... Also, hier haben wir ...Käse und die Getränke stehem im...ämm...

RICKY: Kühlschrank?

PATTY: Vielen Danke. Also, okay ich verschwinde wieder. Äh, nicht aus dem Haus, äh aus der Küche.

RICKY: Die ist nett.

ANGELA: Nicht wirklich.

RAYANNE: Sie hat ganz cool reagiert.

ANGELA: Nur, weil  ihr beide hier seit.

RAYANNE: Guter Käse.


Die Chases beim Essen

ANGELA (VO): Es fällt mir ziemlich schwer vor den Augen meiner Mutter die gesunden, ausgewogenen Mahlzeiten zu essen. Es bedeutet ihr sehr viel. Wenn man nur so übers kauen nachdenkt, was es bedeutet und wie die Leute es einfach tun, in aller Öffentlichkeit.

GRAHAM: Moment, sag´ nichts. Du hast dich irgendwie verändert.

DANIELLE: Ich würde mir nie die Haare rot färben.

ANGELA: Das ist nicht rot. Das ist Chamesin-Gold.

GRAHAM: Aha, jetzt sehe ich´s auch.. Große Revolution, wilde Partys... Axel Rose.

ANGELA (VO): Mein Dad glaubt, daß jeder auf der Welt mehr Spaß hat als er, da könnte er recht haben.

GRAHAM: Was soll ich dazu wieder sagen?

PATTY: Gar nichts.

GRAHAM: Ich meine, es sind ihre Haare.

PATTY: Ganz genau. Und wir werden sie immer und überall leichter wiederfinden .. in der Masse.

ANGELA (VO): In letzter Zeit kann ich meine Mutter nicht mehr ansehen, ohne den Wunsch sie zu erdolchen.

Im Treppenhaus: Graham kommt die Treppe herauf und begegnet Angela, die nur mit einem Handtuch bekleidet aus dem Bad kommt.

GRAHAM: Ey, wer hat denn da unten wieder das Licht angelassen? ...Oh! Ich wollte nur.... Entschuldige.

ANGELA: Danielle hat im dunklen Angst, deswegen  laßt sie das Licht an. Ich lasse das Licht nie brennen.

GRAHAM: Schon gut. Klar, okay. Ich wollte nur...

DANIELLE: Ich habe das Licht nicht angelassen. Ich habe keine Angst im Dunklen.

ANGELA (VO): Mein Dad und ich, wir haben uns einmal sehr gut verstanden.

GRAHAM: Ähm, was macht die Schule?

ANGELA: Ich komme mir vor wie Anne Frank.

GRAHAM: Aja, ist das eine Freundin von Dir?

ANGELA: Nein, sie ist tot.

GRAHAM: Oh, ich verstehe, ja.

ANGELA: Anne Frank. Dad!

GRAHAM: Ist ja gut, ja. Tut mir wirklich, okay bleib nicht so lange auf.

ANGELA (VO): Die traurige Wahrheit ist, mein Busen kam dazwischen.


Graham und Patty im Schlafzimmer

GRAHAM: Sag´ ihr doch, sie soll was anständiges anziehen, wenn sie hier herumläuft.

PATTY: Warum sagst Du es ihr nicht?

GRAHAM: Das kann ich nicht... Wenn ich es könnte hätte ich es längst getan. Sag´s Du ihr. Oder Du kaufst ihr ein übergroßes Handtuch.

PATTY: Charlsy Clinton, ist denn das zu fassen. Kein Freiraum, null Privatsphäre, ständige Überwachung, an jeder Ecke steht der Geheimdienst. Das wäre was für uns.

GRAHAM: Hm ... Patty! Es gibt viel schlimmeres.

PATTY: Ich weiß.

GRAHAM: Sie geht regelmäßig zur Schule, nimmt keine Drogen und denkt nicht nur an Sex, wie wir früher.

PATTY: Ich habe nie Schule geschwänzt. Und Du hattest auf der High-school keinen Sex. Nein. Ich weiß wieso sie sowas tut. Sie will, daß ich irgendwie reagiere.

GRAHAM: Vielleicht findet sie es einfach gut.

PATTY: Nein, nein. Sie will, daß ich darauf irgendwie reagiere.

GRAHAM: Dann tu´ es nicht.

PATTY: Ich versuche´s.

PATTY: Weißt Du, ich sehe sie an und denke mir: Wer ist sie bloß dieses unbekannte Wesen?


Schule. Angela lehnt an der Wand und beobachtet Jordan.

ANGELA (VO): Ich bin verliebt... Er heißt Jordan Catalano. Er ist schon 2 mal sitzen geblieben... Einmal habe ich fast seine Schulter berührt, mitten in einem Pop-quiz.... Er macht immer die Augen zu, als würde es weh tun die Dinge anzusehen.

Sharon erblickt Angelas rote Haare. Angela schaut zu Sharon.

RAYANNE: Angela, komm´ doch mal mit.


Toilette

RAYANNE: Willst Du mit ihm schlafen?

ANGELA: Mit wem?

RAYANNE: Na, mit wem wohl? Mit Jordan ... Catalano. Komm´ gib´s doch zu. Ich sag´s bestimmt nicht weiter.

ANGELA: Es gefällt mir einfach, wie er sich anlehnt, so an die Wand. Er lehnt sich toll an. Entweder Sex oder Konversation, gut wäre beides.

RAYANNE: Dann mußt Du morgen Abend mit zu Tino kommen. Angela. Jordan

ANGELA: Shhhh

RAYANNE: <flüstert> Jordan Catalano wird auch dort sein.

ANGELA (VO): Rayanne weiß immer, wann wo wer sein wird.


Flur

SHARON: Ich verstehe nicht, wieso Du das mit Deinen Haaren gemacht hast. Und, ohne mich zu fragen.


Im Klassenzimmer. Angela sitzt gelangweilt auf der Bank neben Sharon.

Ms. MAYHEW: Setzt euch mal bitte hin. Bitte Freunde. Also, paßt auf, wenn wir das heute nicht klären, dann hat das Jahrbuch kein Thema. Mir ist es egal, es ist euer Jahrbuch nicht meines. DANKE.

Brian beobachtet Angela durch seine Kamera. Die versteckt sich unter ihrem Pulli.

Ms. MAYHEW: Ich lese euch die Themen vor und ihr stimmt durch Handzeichen ab. Abitur...

Die Stimme von Ms. Mayhew gerät in den Hintergrund.

ANGELA (VO): Meine Eltern fragen mich immer, wie es in der Schule war. Also, würden sie fragen, wie war die Schießerei. Es ist einem egal, wie es war, man ist froh, wenn man es überlebt hat.

Ms. MAYHEW: Apfel - Frucht der Erkenntnis..., das Jahr 2000... wer hat nicht abgesimmt?

Angela kommt unter ihrem Pulli hervor.

ANGELA:Ämm, Ich.

Angela steht auf und verläßt die Klasse.

SHARON: Wo läufst Du hin?

ANGELA: Ich will in keinem Jahrbuch stehen. Entschuldigt.

Ms. MAYHEW: Möchtest Du uns erklären, wieso nicht?

ANGELA: Nein, ich meine ja. Na, ich weiß auch nicht wieso.

Brian, der Angela mit der Kamera verfolgt hat drückt auf den Auslöser und man sieht für einen Moment das Bild, wie Angela in der Tür steht. Von draußen fällt helles Licht herein und läßt ihre Haare besonders rot aufleuchten.


Frühstück im Hause der Chases

PATTY: Angela, Sharon ist da!

GRAHAM: Hallo Sharon.

DANIELLE: Wieso muß ich zum Frühstück immer Müsli essen?

PATTY: Sharon, laß den verbrannten Toast liegen. Hier, nimm ein Muffin. Graham hat nur ein kleines Stück abgebissen.

GRAHAM: Kriegst Du zu Hause nicht´s zu essen?

DANIELLE: Kann ich noch Orangensaft haben.

SHARON: Mein Anne Frank Buch ist noch hier.


Angelas Zimmer. Danielle wühlt in Angelas Sachen.

DANIELLE: Wenn ich Geld finde, darf ich es behalten?

PATTY: Dieses Zimmer ist ein Saustall.

SHARON: Angela, Du hättest mir sagen sollen, daß Du aufhörst.

PATTY: Was, wieso aufhören?

ANGELA: Wir müssen jetzt gehen.

PATTY: Ich dachte Du stehst auf Jahrbücher.

DANIELLE: Ich habe´s gefunden. Sag bloß nicht versehentlicht danke.

ANGELA: Hau ab aus meinem Zimmer.

DANIELLE: Heee.

PATTY: Und, wann wolltest Du mir das erzählen?... Güter Himmerl... Tja, ich dachte Du stehst auf Jahrbücher, dein Zimmer ist ein Saustall ... ich hätte nie gedacht, daß ich mich einmal so anhören würde... Angela! Ich räume dieses Chaos hier nicht auf!


Schul-Toilette

RAYANNE: Also Ricky, Angela ist in Jordan Catalano verknallt. Wir müssen ihr helfen.

ANGELA: Rayanne!

RAYANNE: Ach komm schon, es ist doch nur Ricky. Heute Abend gehst Du zu Tino. Er kommt auch.

ANGELA: Wir kennen uns nicht einmal. Vielleicht mache ich mich zum Vollidioten.

RAYANNE: Keine Ahnung. Ricky, was sagst du als Mann dazu?

RICKY: Ist es nicht geil wie er sich anlehnt?

RAYANNE: Ich fahr' auf ganz andere Sachen ab. Deswegen habe ich da keine Probleme.

ANGELA: Ah Gott, schon das 2. Klingeln. Ich meine, ich schaue einfach mal in Bio... Ich habe gerade sowieso nichts anderes vor.


Angela rennt über den Flur. An einen Spint gelehnt steht eine Chearleaderin und heult.


Unterricht. Die Schüler sind nicht sehr aufmerksam. EIn Mädchen schläft auf ihrem Tisch, ein Junge bewirft jemanden mit etwas.

Ms. CHAVATAL: Und... was ist die Aufgabe von Plasma? Das Plasma hat dafür zu sorgen, daß... was? Wozu brauchen wir Plasma.

Brian hebt die Hand. Schnitt. Anderer Klassenraum.

BRIAN: Weil der Völkerbund gescheitert ist.

Mr. DEMITRI: Und wieso ist der Völkerbund gescheitert?

Brian hebt die Hand. Schnitt. Ein weiterer Klassenraum.

BRIAN: Weil es in der Ich-Form geschrieben ist.

Ms. MEYHEW: Ganz genau. Vielen Dank. Sagt sie, sie war gezwungen sich zu verstecken?

Brian meldet sich als einziger.

Ms. MEYHEW: Gibt es noch jemanden außer Brian? - Brian.

BRIAN: Nein.

Ms. MEYHEW: Nein. Sie sagt ich. Ich war gezwungen mich zu verstecken. Das nennt man die erste Person.

Angela schaut gelangweilt zu einer flackernden Deckenlampe.

Ms. MEYHEW: Die Frage kommt auch in der Schulaufgabe vor. Wie würdet ihr Anne Frank beschreiben?

ANGELA: Glücklich.

Ms. MEYHEW: Soll das ein Witz sein, Angela? ... Wie kannst Du so etwas fürchterliches sagen?...

Jordan betritt den Klassenraum und geht zu seinem Platz. Angela beobachtet ihn.

Ms. MEYHEW Anne Frank wurde in einem Konzentrationslager ermordet. Anne Frank war eine tragische Figur. Wieso meinst Du, daß sie glücklich war?

ANGELA: Ich weiß auch nicht. Vielleicht weil sie in einem Speicher mit jemanden eingesperrt war, den sie gern hatte.

Angela sieht Ms. Mayhew unverständliches Gesicht. Sie schaut sich nervös um und blickt zuerst auf Brian, dann auf Sharon, die ihr kritische Blicke zuwerfen.

Es klingelt. Die Schüler haben die Klasse verlassen, nur Angela bleibt zurück.

Ms. MEYHEW.: Entschuldige, wenn ich esse, aber bei den vielen Personaleinsparungen kann ich donnerstags keine Pause mehr machen. Setzt dich Angela!....

ANGELA (VO): Es ist ziemlich deprimierend einer Lehrerin zuzusehen wie sie ihr Pausenbrot auspackt und ganz zu schweigen von ihrem BH-Träger.

Ms. MEYHEW: Tja, kein Jahrbuch mehr? Ohne Erklärung? Du verändertst Dein aussehen... Ich habe Angst, daß Du auf die schiefe Bahn gerätst. Hast Du Probleme zu Hause?

ANGELA: Es ist einfach so. Da entschließt Du dich irgendeine Persönlichkeit anzunehmen. Ohne einen Grund. Nur um den anderen das Leben zu erleichtern. Aber, wenn man das sich überlegt, woher weiß man, daß man das wirklich ist? Und, wieso ich bei dem Buch nicht mehr mitmachen will ist: Jeder macht einen unheimlichen Tanz um dieses Jahrbuch, überall wird zusammengetragen was passiert ist. Aber, was wirklich passiert ist, will überhaupt niemand wissen. Sie wollen sich einfach schöne Erinnerungen zurecht basteln. Aber, wenn sie ein Buch darüber machen würden, was wirklich passiert ist, dann würden sie ganz schön belämmert gucken. Das jedenfalls meine bescheidene Meinung...


Die Kamera zeigt das Cover vom Anne Frank Buch. Das Buch wird zur Seite bewegt und man sieht Angela, die sich im Spiegel betrachtet. Dann verläßt Angela den Raum und die Kamera schwenkt in die Küche, wo Graham arbeitet.

ANGELA (VO): Mein Dad stellt Drucke her. Das kommt aus der Familie meiner Mutter. Eigentlich wollte er es nur vorübergehend machen, dann wollte er Koch lernen. Aber dazu kam es nie. Ich weiß gar nicht wieso.

ANGELA: Du solltest einmal sehen, was die in der Schule unter Chilli-concarne verstehen. Das besteht fast nur aus Bohnen.

GRAHAM: Aber, dann ist es kein Chilli-concarne.

ANGELA: Ich weiß.

GRAHAM: c o n c a r n e - mit Fleisch.

ANGELA: Ich weiß.

GRAHAM: Ohne Fleisch, das ist der Untergang Amerikas.

ANGELA (VO): Meine Mum hat das Geschäft übernommen. Jetzt ist sie genau genommen der Boss von meinem Dad.... Darüber denkt er wohl lieber nicht nach.

GRAHAM: Mum kommt spät nach Hause. Weißt Du, ich finde Du machst es ihr schon ganz schön schwer... manchmal. Sie will nur glücklich sein, sie wünscht sich ein harmonisches Familienleben.

ANGELA: Nein, das willst du.

GRAHAM: Ihr beide, ich meine... denkt doch nur daran, was sie jeden Tag tut... für dich!

ANGELA: Ich kenne sie anders. Dann ist sie total mürrisch und ihre Lippen werden ganz dünn. Und es ist ganz offensichtlich, daß sie mich dafür verantworlich machen will.

GRAHAM: Ja... Aber, Du weißt, daß sie nicht wirklich so ist... Versuch doch ein bißchen netter zu ihr zu sein... Nur ab und zu. Als Experiment. Okay.

ANGELA: Okay.... Dad kann ich Dich was fragen? Heute Abend ist bei einer Freundin ....also ein... Theaterstück... ähmm eine Probe für unser neues Theaterstück Ein Leistungskurs. Ich weiß, daß Du was dagegen hast, wenn ich Wochentags weggehe, aber das ist praktisch wie Schule und ich bin bald wieder da und ich würde schrecklich gerne hingehen.


Tinos Party

Im Hintergrund spielt AnimalBag "Everybody". Es wird wild gefeiert. Angela fällt in den Dreck und geht in das Haus. Jordan sitzt drinnen und schaut gelangweilt auf einen stummgeschalteten Fernseher.

JORDAN: Hört sich gar nicht an, wie ein Freitag!?

ANGELA: Ist ja auch Donnerstag.

JORDAN: Oh, ganz sicher?

ANGELA: Ja, gestern war Mittwoch also...

JORDAN: Richtig.

ANGELA: Deswegen weiß ich´s ja auch.

Kumpel von Jordan betreten das Zimmer

KUMPEL v. Jordan: Jordan raff dich hoch, wir wollen rüber ins Grunden's. Komm' mit.

Jordan verläßt mit den Kumpel das Zimmer. Angela sitzt niedergeschalgen auf dem Sofa und schluchzt leise.


Chases Haus

PATTY: Es geht nicht darum, daß.

GRAHAM: Ich weiß worum es geht..

PATTY: Es geht nich draum. Ich kann nicht fassen, daß wir das schon wieder durchkauen müssen.

GRAHAM: Sag bloß..

PATTY: Ich glaube es einfach nicht. Immer wieder die gleiche Geschichte.

GRAHAM: Du glaubst ich hätte es ihr nicht erlauben dürfen.

PATTY: Warum muß ich eigentlich ich immer den bösen Part übernehmen? Wieso kannst Du nicht wenigstens ab und zu der Böse sein?

GRAHAM: Ich könnte es ja machen..

PATTY: Aber, Du machst es nie. Hör zu ich ... ich bin ganz ruhig, okay. Aber, Du kannst ihr nicht immer... Du weißt, daß sie dich mehr liebt.

GRAHAM: Unsinn, sie liebt mich nicht mehr.

PATTY: Doch natürlich! Das ist doch kein Geheims. Und ich akzeptiere das auch....Aber, das reicht Dir nicht Du mußt immer noch... ich will keinen Streit.... Ich werde nicht streiten. Nicht deswegen. Ich rege mich nicht auf.

Angela betritt das Haus.

PATTY: Wo hast du gesteckt zum Teufel? Du meine Güte wie siehst Du denn aus?

GRAHAM: Patty es ist...

PATTY: Gehts dir gut? Was ist passiert?

GRAHAM: Patty reg dich nicht auf...

ANGELA: Hast Du Mum nicht´s gesagt?

PATTY: Entschuldige bitte, Du erklärst mir jetzt auf der Stelle..

GRAHAM: Hör zu ... Sie kann nichts dafür.

PATTY: So ein Quatsch, Graham. Natürlich kann sie was dafür. Sie hat Dich ausgenützt.

DANIELLE: Ich hab´ Dir ja gleich gle...

GRAHAM: Halt die Klappe.

DANIELLE geschockt: Wieso, was habe ich gemacht?

GRAHAM: Tut mir leid Schätzchen.

PATTY: Siehst Du, das ist das, worüber wir andauern streiten. Wie kannst Du da erwarten, daß sie dich da noch respektiert?

ANGELA: Ich respektiere dich doch.... Gott.. Gar nichts ist passiert. Ich bin in den Schlamm gefallen. Ich bin Okay.

GRAHAM: Ich finde, wir gehen jetzt alle ins Bett.

DANIELLE: Und, was ist wirklich passiert?


Schule, Cafeteria

RAYANNE: Hör zu, heute Abend ist die Rave Fete. Der Club heißt Let´s Bolt. Tino schleußt uns rein. Und ich garantiere Dir, daß Jordan Catalano auch dabei ist.

ANGELA: RAYANNE!

RAYANNE: Was? Es ist perfekt. Du mußt nicht einmal etwas mit ihm reden, weil sowieso keiner den anderen versteht....Erstaunlich, was die alles unter Essen verstehen...

ANGELA (VO): Unsere Cafeteria ist der Gipfel der Peinlichkeit. Wir aus einem Gefängnis-Film.

Brain steht mit seinem Tablett platzsuchend im Gang. Ein Junge steht auf und remplet ihn dabei so an, daß einiges vom Tablett hinunterfällt.

RICKY: Hey, wo wollt ihr sitzen?

ANGELA: Ich hab´ für so einen Laden überhaupt nichts anzuziehen.

RAYANNE: Ich kann dir etwas leihen. Du mußt Taff aussehen...Letztes mal hat mir jemand die Haare angezündet im Let´s Bolt.


Toilette

MÄDCHEN 1: Was bedeutet eigentlich fettarm?

MÄDCHEN 2: Das bedeutet.. verstehst Du, weniger Fett.

MÄDCHEN 1: Und, was ist der Unterschied zwischen Fettreduziert?

MÄDCHEN 2: Gute Frage.

ANGELA: Ich weiß nicht, was ich erzählen soll.

Sharon betritt die Toilette und starrt auf Angela und Rayanne.

RAYANNE: Ganz einfach, Du übernachtest bei mir. Das ist die perfekte Lüge, weil Du kannst wirklich bei bleiben, meine Mum ist nicht da.... Ich sehe einmal nach Tino.. Überleg es dir...

ANGELA: Hast Du da drüben Seife?

SHARON: Hier gibt es nie Seife.

ANGELA: Hi!

SHARON: Ua, ua Ähm, also ich, ... ich finde Du solltest wissen, was über dich gequatscht wird.

ANGELA: Was?

SHARON: Daß... Daß Du glaubst Du bist jetzt was besseres. Und, dann , daß Rayanne Graff dein neuer Guru ist und, daß Du alles tust was sie sagt. Übrigens, wirst Du von ihr nur ausgenützt. Genau wie Jody Barsh. Ich will nur, daß Du es weißt.

ANGELA: Was war denn mit Jody Barsh?

SHARON: Oh, mann! Das wissen wir doch alle! ... Sag mir wenigstens was ich Dir getan. ...Ich möchte es wirklich gerne wissen.

ANGELA: Gar nichts. Das hat damit gar nichts zu tun.

SHARON: Dann läßt Du Deine beste Freundin einfach so fallen? >weinerlich< Ich meine... sag mir doch wenigstens was los ist!

ANGELA: Ich kann nicht. Du hast mir nichts getan. Es ist etwas anderes.

SHARON: Großartig! Dann sprich mich bitte nie wieder an, Du erwachsene Angela.

ANGELA: Nein, ich will doch mit Dir reden, ich wollte Dir nur..

SHARON: Vergiß es! Oh gott! Dein Haare... ist Patty ausgeflippt, wie sie dich gesehen hat?

ANGELA: So ähnlich.

SHARON: Also, ich muß Dir sagen.... es ist schäuslich.


Chases Haus

PATTY: Hey, was sagt ihr dazu? Ich finde wir sollten heute alle Eislaufen gehen. Ganz im Ernst. Wir gehen zusammen Eislaufen... Heiße Schokolade, geprellte Knöchel..  Ach, darauf habe ich Lust.

DANIELLE: Heute kommt ein Film im Fernsehen den ich unbedingt sehen muß. Es geht um eine Frau, die obszöne Anrufe startet, das ist ihr Job.

PATTY: Tatsächlich

GRAHAM: Ich bin mit Neil zum Billiard verabredet.

PATTY: Du triffst 2 mal die Woche deinen Bruder?

GRAHAM: Seine Freundin hat sich wieder getrennt von ihn. Er tut mir leid.

DANIELLE: Jemand versucht dann sie umzubringen, telefonisch.

PATTY: Tja, sieht ganz so aus, als wäre das heute eine reine Mädchensache.

ANGELA: Habe ich Hausarrest? Nur wegen gestern Nacht?

PATTY: Ich habe nichts von Hausarrest gesagt. Ich hab´gesagt..

DANIELLE: Sag schon Mum. Ich darf ihn doch ansehen, oder?

ANGELA: Weil... weil Rayanne hat gefragt, ob ich heute bei ihr übernachten kann.

DANIELLE: Ich darf doch, oder.. oder?

PATTY: Die vor ein paar Tagen hier war? Das ungezogene Girl?

ANGELA: Sie war nicht ungezogen.

PATTY: Sie hat den Käse aufgegessen. Ich hatte eine ganze Packung Käse. Die hat sie leer gemacht.

ANGELA: Dad ?!

DANIELLE: Erlabut? Los, sag!

PATTY: Ich habe diese Rayanne neulich in der Küche gesehen. Genau ein mal. Ich kenne sie nicht. Und ihre Eltern auch nicht.

GRAHAM: Was denn. Hast Du früher nie bei einer Freundin übernachtet?

PATTY: Meine Eltern kannten meine Freunde.

DANIELLE: Mum.. Darf ich.. darf ich...

PATTY: Ja, klar.

ANGELA: Mum! Du hast ihr angeboten ihn zu essen.

GRAHAM: Deine Eltern haben alle 900 Freunde von Dir persönlich gekannt?

PATTY: Darüber haben wir doch schon lang und breit diskutiert.

ANGELA (VO): Meine Eltern waren auf der selben Schule. Aber da kannten sie sich noch nicht.

GRAHAM: Wußtest Du, daß sie den Abschlußball verschieben mußten, nur weil Deine Mum der Blinddarm herausgenommen wurde?

PATTY: Ich hab´den Direktor nicht gebeten, den Termin zu verschieben.

GRAHAM: Und mich sah inzwischen keine Andere mehr an.

PATTY: Glaubst Du, mir war nach Ball zumute?

ANGELA: Und hinzufahren brauchst Du mich auch nicht, weil Rickys Cousin mich abholen würde.

PATTY: Ha ha. Rickys´s Cousin. Wieso hast Du das nicht gleich gesagt? Das ist wirklich beruhigend. Angela!

GRAHAM: Patty!

PATTY: Du kennst diesen Ricky doch gar nicht.

ANGELA: Sag´ bitte nicht immer, dieser Ricky.

DANIELLE: Wir haben heute Barren geturnt. Ms. Sing findet meine Bewegung perfekt.

PATTY: Ich finde... Ricky ein bißchen verwirrend.

ANGELA: Gut, er ist möglicherweise Bi... Und wenn schon. Sein Cousin hat trotzdem ein Auto.

PATTY: Was? Er ist was? Hast Du Audrucke gehört mit dehnen sie herumwirft? Bi?

DANIELLE: Sie meint Bisexuell.

GRAHAM: Er ist Bisexuell?

PATTY: Wie kann er überhaupt Bi sein? Er ist doch noch ein Kind! Er ist ganz offensichtlich ein bißchen verwirrt.

ANGELA: Ricky ist nicht verwirrt!

PATTY: Er benützt Eyliner.

GRAHAM: Tatsächlich...Er benützt Eyliner?

ANGELA: Du warst doch auf meiner Seite.

GRAHAM: Ich bin auf niemandes Seite.

PATTY: Graham! Schön langsam mußt Du dich entscheiden.

GRAHAM: Wird Rayanne´s Mutter dabei sein?

ANGELA: Nein... nein, Rayanne lebt ganz allein - in einer Höhle.... Ja, aber sicher. Die Mutter wird da sein. Sie wohnen zusammen. Offensichtlich wird die Mutter dabei sein.

DANIELLE: Dad, willst Du meinen Handstand sehen?

PATTY: Fein geh´! Verbring die Nacht bei irgendwelchen fremden Leuten. Es ist mir egal.

ANGELA: Das sagst Du doch nicht im Ernst.

PATTY: Hey, verschwinde. Du geh´ auch - zum Billiard mit Deinem Bruder oder sonstwohin was weiß ich.

ANGELA: Damit Du in Ruhe sauer sein kannst und uns nicht verzeihen mußt.

DANIELLE im Handstand: Dad guckst Du? Dad! Guck doch mal!

Außen, Angela hat das Haus verlassen und wartet unschlüssig einen Moment auf der Veranda. Sie hat dick Make-up aufgetragen. Im Hintergrund fährt Brain auf seinem Fahrrad im Kreis umher. Angela zieht sich hinter einem Busch um.

BRIAN: Hei, Ange!

ANGELA: Verschwinde hier Klugscheißer.

BRIAN: Ähm, Du brichst ungefähr 14 verschiedene Gesetze... Vorher hast Du besser ausgesehen.

ANGELA: Das trifft mich jetzt aber hart.

BRIAN: Mich auch. .... Seht alle her, ich bin echt cool! Ich gehe jetzt mit meinem Freund los und laß die Sau raus... Und schön die Pickel zudecken!

ANGELA: Das würde Dir auch gut tun.

BRIAN: Auu, das tut weh! Wartest Du auf Catalano? Vielleicht gehst ja nirgendwohin. Vielleicht bist Du ja nur ein...

ANGELA: Quatsch - Ich gehe ins Let´s Bolt.

BRIAN: ein Exibitionist.... Als ob die Dich ins Let´s Bolt reinlassen würden.

ANGELA: Jetzt verschwinde!

BRIAN: Jetzt tu´ nicht so bescheuert, das paßt doch gar nicht zu Dir. So ein Blödsinn.

ANGELA: Jeder ist bescheuert. Sogar du.

Der Wagen von Rickys Cousin fährt vor. Angela steigt ein.

BRIAN: Na hoffentlich amüsierst du dich bis zum geht nicht mehr. Ich gehe jetzt kotzen. Viel Spaß noch.


Im Auto

ANGELA: Mein idiotischer Nachbar.

RAYANNE: Du siehst affenstark aus. Die Typen werden sich um und prügeln heute.

Vorm Let´s Bolt

RICKY: Wo ist Tino?

RAYANNE: Der kommt schon noch. Hast Du noch nie auf etwas gewartet?

Ricky hat von Rayanne eine fast volle Schnapsflasche erhalten, die er mit einem abstoßenden Blick an Angela weitergibt.

RICKY: Doch. Das mein Leben endlich anfängt.

Angela riecht und probiert aus der Flasche. Sie verzieht das Gesicht.

RAYANNE: Tino kommt bestimmt. Es ist ja noch früh! Bis jetzt ist sowieso noch keiner da.

Rayanne nimmt Angela die Flasche aus der Hand und nimmt einen kräftigen Schluck.


RAYANNE: Guck mal, deine sind echt klein.

RICKY genervt: Tino, wo bleibst Du?

Angela und Rayanne sitzen gegenüber in einer egen Gasse und betrachten ihre Füße.

RAYANNE: Guck doch, die sind sogar total winzig.

ANGELA: Aber die sind fetter. Richtig fett.

RAYANNE: Ricky, wer hat die schöneren Füße?

RICKY: Ich. <lacht>

RAYANNE: Laß uns Schuhe tauschen.

Rayanne und Angela tauschen lachend ihre Schuhe.


RICKY: Wenn Du kurz davor wärest, es zu tun.. ja. Was würdest Du Dir wünschen, daß der Andere sagt so kurz davor.

RAYANNE: Es wird nicht lange dauern.

RICKY: Nein, ernsthaft.

RAYANNE: Kennen wir uns?

RICKY: Nein, mal ganz ehrlich. Was romantisches.

ANGELA: Du siehst so wunderschön aus.. daß es weh tut dich anzusehen...

RAYANNE: Daß es weh tut dich anzusehe... huuu

RICKY: Wo hast Du denn das her?

RAYANNE lachend: Wo tut es denn weh?

RICKY: Ich finde das sehr schön.

RAYANNE: lachend: Das muß ich Jordan erzählen....

ANGELA: Rayanne!

RAYANNE: Jordan... Jordan...Jordan... Wo ist Jordan?... Jordan...

Rayanne läuft über den Parkplatz und rempelt dabei zwei ältere Typen an.

RAYANNE: Oh! Hi, schleust ihr uns hier rein? Unser Freund ist da drinnen und hat meine Schlüssel. Das ist ein echter Notfall.

TYP 1: Haben sie Euch nicht reingelassen?... Wie alt seit ihr denn?... Lust auf eine Spritztour?

RAYANNE: Hast Du Lust?

ANGELA: Keine Ahnung.

TYP 2: So jung wie die sind. Ist das nicht Kids-Entführung oder sowas?

RAYANNE: Willst Du?

TYP 1: Hey, Moment mal. So war das nicht gemeint... Nicht alle drei. Nur Du und Du.

ANGELA: Ich fahre doch nicht ohne Ricky.

RAYANNE: Das macht Ricky nicht.

RICKY: Das stört mich nicht. Fahrt nur.

TYP 1: Hey, Du... Komm her, ich will dich was fragen.

RAYANNE: Dann frag mich halt von dort.

TYP 1: Ich will dich aber hier fragen.

TYP 2 geht weg: Komm schon. Das ist genug.

RAYANNE: Ich laß mir nichts sagen. ... Und ich bin keine dumme Gans.

TYP 1: Aber Du bist hergekommen, oder?

Als Rayanne dicht bei dem Typen steht packt dieser sie und drückt sie gegen ein Auto. Er fängt an, an ihr herumzufummeln.

ANGELA (VO): Irgendwie war da Gefahr in Verzug. Man konnte es fast riechen.

TYP 1: Zier dich nicht so Püpchen.

TYP 2: Komm schon, das reicht.

RAYANNE: Hört auf Du Scheißkerl. Leg ihn um.

ANGELA zerrt an dem Typen: Nicht, laß meine Freundin in Ruhe.

TYP 1: Hast Du irgendein Problem?

TYP 2: Hey,

TYP 1: Was?

TYP 2: Laß uns abhauen.

RAYANNE zu Angela: Geh´ weg ich kann auf mich selbst aufpassen, okay?

Rayanne schleudert ihre Flasche auf das Auto der Typen. Das Glas zerspringt.

TYP 1: Oh mann! Das zahl ich Dir heim!

TYP 2 hält den anderen zurück: Beruhige Dich. Laß uns verschwinden. Vergiß es.

RICKY: Sie wird sich morgen an nichts mehr erinnern. Sie flippt aus, wenn sie trinkt.

Zwei Polizisten nähren sich den beiden Typen. Ricky gibt Angela einen Kuß

RICKY: Ich gehe jetzt.

POLIZIST: Kennt ihr die Mädchen?

Die Polizisten lassen die Typen und kümmern sich um Rayanne und Angela. Sie führen sie über den Platz.

RAYANNE singt: Mr. Postman

POLIZIST: Aha.

Sie erreichen das Polizeiauto.

RAYANNE lallend: Oh, Prima. Wir brauchen 'ne Mitfahrgelegenheit.

POLIZIST: Keine Angst, wir verhaften sie nicht.

RAYANNE: schalten sie die Sirene ein. Bitte. Bitte. Bitte

Rayanne sieht, wie Jordan und seine Kumpel aus Jordans rotem Auto klettern.

RAYANNE: Oh mein Gott. Angela. Oh, mein Gott. Ich glaube, ich werde Wahnsinnig. Ich kriege mich nicht mehr ein. Oh man, oh man, ich flippe aus.

JORDAN zu seinen Kumpel: Hey, die Kleine kenne ich.

JORDAN ruft: Angela.

Angela schaut vor Freude grinsend aus dem Polizeiauto zu Jordan.


Das Polizeiauto hält vor dem Haus der Graffs.

RAYANNE: Ich wusste genau was abgeht vorhin.

ANGELA: Okay.

RAYANNE: Ich pass schon auf dich auf. Was auch passiert. Klar? ... Und ich werde immer für dich da sein, also ... mach dir keine Sorgen, ja.

ANGELA: Nein. Bestimmt nicht.

RAYANNE: Gut. ... Und weißt Du was? Wie du deine Haare jetzt trägst... Es tut weh dich anzusehen. <lacht leise>

POLIZIST hilft Rayanne beim aussteigen: Na, kommen sie.

Angela beobachtet, wie der Polizist Rayanne zum Haus bringt.

ANGELA (VO): Bei Rayanne war niemand zuhause.


Der Polizeiwagen fährt bei den Chases vor. Im Baum sitzt Brian mit einer Taschenlampe und liest ein Buch.


Im Polizeiwagen

POLIZIST: ... Nein, habe nie davon gehört.

ANGELA: Ach, das Buch ist total ... sie erzählt ihre ganze Geschichte. Über ihr Leben. Die Nazis in Deutschland wollten sie töten und von da an war nichts mehr wie vorher. Freunde. Lehrer. Mit allem war sofort Schluß. Sie hat sich versteckt. Aber andererseits auch wieder nicht. Sie hat sich endlich nicht mehr versteckt. Sie war frei.

POLIZIST: Tu das nie wieder! Verstanden?

ANGELA: Kommen sie bitte nicht mit, bis zur Tür.

Der Polizist steigt aus, geht um das Auto herum, öffnet Angela die Tür und erblickt Brian oben im Baum.

POLIZIST: Hey, Du! Bist Du ein Freund?

BRAIN: Ja.

POLIZIST: Dann komm her... Pass auf sie auf.

Der Polizist steigt in seinen Wagen und fährt davon.

BRAIN: Und? Was ist passiert? ... Erzähle wir doch wenigstens, was passiert ist, Ange.

ANGELA: So ein Kerl hat angefangen uns zu schlagen.

BRAIN: Wie? Hat der euch sexuell belästigt?

ANGELA: Irgend so ein Kerl.

BRAIN: Es gibt jetzt ein Thema. Fürs Jahrbuch.

ANGELA: Wer sagt, ich steh' auf Jordan Catalano.

BRAIN: Niemand. Stimmt's denn? ... Angela....

Angela und Brian sehen Graham am Auto mit einer jungen Frau diskutieren. Angela wendet sich ab und geht weg. Der Song "Everybody Hurts" von R.E.M ist leise zu hören. Angela stürzt. Brain eilt ihr zur Hilfe.

ANGELA: Das sind nicht meine Schuhe.

BRAIN: Es ist das Jahr 2000... Das Thema. Wie es wohl so werden wird. ... Angela ...

ANGELA: Ich gehe jetzt heim.

BRAIN: Okay.

Brain und Angela stehen sich auf der Straße gegenüber. Ein sehr romantisches Bild. Durch Blätter fällt das Licht einer Straßenlaterne. Im Hintergrund sieht man weitere Laternen. Eine Ampel schaltet auf Rot.

ANGELA: Ein ziemlich schmalziges Thema.

BRAIN: Ich weiß.


Angela betritt das Haus. Sie trägt die Schuhe in der Hand und schleicht die Treppe hinauf. Vorsichtig betritt sie ihr Zimmer. Setzt sich vor den Spiegel und wischt den Lippenstift ab.

Angela sitzt traurig auf ihrem Bett.

Angela geht über den Flur in das Schlafzimmer ihrer Eltern. Patty sitzt auf dem Bett und schreibt einen Scheck aus.

PATTY: Hei, wieso bist du schon wieder zu Hause? ... Hast du dich wenigstens amüsiert?

ANGELA: So-lala.

PATTY: Wer hat Dich nach Hause gebracht?

ANGELA: Amm, Rayanns Mom.

ANGELA (VO): Meine Mutter wurde adoptiert. Eine zeitlang hat sie ihre richtigen Eltern gesucht. Das tun wir wohl alle.

ANGELA schluchzend: Es tut wir wirklich leid.... das mit meinen Haaren und alles andere.

Patty streckt ihre Arme aus und Angela kriecht neben sie ins Bett.

PATTY: So schlimm ist es doch nicht. Das wächst wieder raus... Und außerdem sieht es gar nicht so übel aus. Nach meiner bescheidenen Meinung.

ANGELA (VO): Ich bin an Ort und Stelle eingeschlafen. Ich muß wirklich müde gewesen sein.


Schule. Angela begegnet Jordan auf dem Flur.

JORDAN: Hei.

ANGELA: Hei.

JORDAN: Wieder frei?

ANGELA: Ja. Und wie war dein Wochenende?

JORDAN: Ätzend.

Jordan leht sich an die Wand und schließt die Augen. Angela genießt den Anblick und lächelt.

JORDAN: Also dann.

Jorden geht. Rayanne umringt von einigen Mädchen kommt über den Flur.

MÄDCHEN: Rayanne, ich glaube Dir kein Wort.

RAYANNE: Also bitte! Frag' Ricky. Es war schrecklich. Es war ...

Rayanne sieht die überglückliche Angela.

RAYANNE: Ahh, hey Freundin.

RICKY: Hallo Angela.

RAYANNE: Frag Angela. Die war auch dabei. Erzähl' ihr die Story.

RICKY: Sie hat versucht die beiden anzumachen...

RAYANNE: Ja, es war echt übel, habe ich recht?

RICKY: Und dann sind die Bullen gekommen.

RAYANNE: Aber eins kann ich euch sagen, wie hatten riesen Spaß! Habe ich recht? Wir hatten einen mordsmäßigen Spaß,

ANGELA: Und wie. Es war total stark.

Angela lächelt in die Kamera. Zeitlupe. Snuffy spielt das MSCL-Thema. Ende.

(c) Niedergeschrieben Januar 1998 von Angie <Angie@mscl.com> und Floh  <F.Wolff@tu-harburg.de>

up deutsche Skripte | next


“And, you know, with your hair like that? It hurts to look at you.”

Rayanne Graff, Episode 1: "My So-Called Life (Pilot)"